EPILEPSIE BEI KINDERN


In Deutschland sind ca. 0,8 % der Menschen an einer Epilepsie erkrankt, im Kindesalter liegt die Zahl sogar bei ca. 1%. Einen Fieberkrampf, bei dem es sich nicht um eine Epilepsie handelt, erleiden 3-5% aller Kinder. Ca. 5% aller Menschen erleiden einmal im Leben einen so genannten ‚Gelegenheitsanfall’, der durch ein einmaliges Ereignis wie z.B. einen Unfall ausgelöst wird.

In der Praxis für Kinderneurologie in Heidelberg erfolgt eine eingehende Diagnostik und Beratung der Familien zu allen Anfallsformen.


Selbstzahler
  • Was ist Epilepsie?
Was ist Epilepsie?

Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung des Gehirns, die zum Auftreten von Krampfanfällen führt. Bei einem epileptischen Krampfanfall kommt es zu einer Störung der normalen elektrischen Aktivität des Gehirns.

Von einer Epilepsie spricht man, wenn:

  • mind. 1 epileptischer Krampfanfall aufgetreten ist
  • eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Krampfanfall besteht
  • der Anfall unprovoziert war und nicht Folge einer behandelbaren Störung wie z.B. eine schwere Infektion oder eine Unterzuckerung bei Diabetes.
  • In welchem Alter beginnen die meisten Epilepsien?
  • Ist die Krankheit heilbar?
In welchem Alter beginnen die meisten Epilepsien?

Am häufigsten treten Epilepsien im Kindesalter und nach dem 65. Lebenjahr auf. Die Mehrzahl der Anfälle beginnt in der Kindheit, die Hälfte vor dem 10. Lebensjahr, 2/3 vor dem 20. Lebensjahr. Der zweite Häufigkeitsgipfel der Epilepsie-Inzidenz im Alter ist insbesondere auf das Auftreten von Krampfanfällen nach Schlaganfällen, Hirntumoren und bei Demenzerkrankungen zurückzuführen.

Ist die Krankheit heilbar?

Kinder haben die Chance durch die physiologische Veränderung des Gehirns aus einer genetischen Epilepsie vollständig herauszuwachsen, meist in der Pubertät. Für wenige Patienten kommt eine Operation in Frage, durch die die Krankheit geheilt werden kann. Andere Patienten müssen ihre Medikamente jahre- oder sogar lebenslang einnehmen.

  • Was sind Krampfanfälle?
Was sind Krampfanfälle?

Epileptische Krampfanfälle sind vorübergehende Veränderungen im Verhalten und in den Bewegungen einer Person, die durch Störungen der elektrischen und chemischen Aktivität im Gehirn ausgelöst werden. Die Anfälle können sehr unterschiedlich aussehen. Ihr Ablauf hängt davon ab, welche Region des Gehirns betroffen ist.

Man unterscheidet generalisierte Anfälle, bei denen das gesamte Gehirn betroffen ist, z.B. Grand mal Anfälle oder Absencen sowie fokale Anfälle, die von einer umschriebenen Hirnregion ausgehen.

Für die Behandlung der Krankheit ist die Zuordnung des zugrundeliegenden Syndroms entscheidend. In der Praxis für Kinderneurologie wird das gesamte Spektrum der Epilepsien vom frühen Säuglingsalter bis in die Adoleszenz diagnostiziert und behandelt. Dazu gehören u.a.:

  • Neugeborenenanfälle
  • BNS-Epilepsie (West-Syndrom)
  • Lennox-Gastaut-Syndrom
  • Myoklonisch-astatische Epilepsie
  • Rolando-Epilepsie
  • Absence-Epilepsien
  • Grand mal Epilepsie
  • Juvenile myoklonische Epilepsie
  • und das breite Spektrum fokaler Epilepsien wie (Frontallappenepilepsie, Temporallappenepilepsie, Parietallappenepilepsie, Okzipitallappenepilepsie)
  • Therapie
  • Weiterführende Informationen
Therapie

Für die Behandlung der Krankheit stehen verschiedene Medikamente (Antikonvulsiva) zur Verfügung. Die Wahl des Medikaments hängt von verschiedenen Faktoren, insbesondere aber der Epilepsieform ihres Kindes ab. Manchmal kann es erforderlich sein, verschiedene Medikamente auszuprobieren. In einigen Fällen können auch andere Therapien zum Einsatz kommen, wie eine Operation, ein Hirnstimulator (VNS-Stimulator) oder eine spezielle Diät (ketogene Diät). In der Praxis für Kinderneurologie werden wir gemeinsam für Ihr Kind die beste Behandlungsform finden.

Zwei Drittel der Menschen mit dieser Krankheit können erfolgreich behandelt werden und unter Medikation ein normales Leben führen.

Weiterführende Informationen

Zwei Fachbeiträge zu Epilepsie bei Kindern finden Sie hier:


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