Mein Weg zur Praxis für Kinderneurologie

Juni 19, 2017
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Die Arbeit mit Kindern und der Bereich Kinderheilkunde in der Medizin hat mich schon immer interessiert, da es ein sehr umfassendes Fachgebiet ist – sozusagen die gesamte innere Medizin für das Kind.

Das Spezialgebiet der Kinderneurologie habe ich im Rahmen des Studiums und meiner Doktorarbeit erstmals näher kennengelernt. Für meine Facharztausbildung hatte ich dann das große Glück, in der Abteilung für Neuropädiatrie der Universitätskinderklinik Heidelberg unter Leitung von Herr Prof. Dietz Rating auf ein hervorragendes Team passionierter und erfahrener Kinderneurologen zu stoßen, die mich für die Arbeit in diesem Fachgebiet weiter begeistert haben. Nach dem Facharzt für Kinderheilkunde konnte ich im Rahmen der Ausbildung zur Kinderneurologin (Neuropädiaterin) zwei Jahre auf der Station für prächirurgische Epilepsiediagnostik arbeiten. Dabei handelt es sich um eine Spezialstation für Kinder mit schwierigen Epilepsiefällen, bei denen mittels Langzeit-Video-EEG-Monitoring die Anfälle eingehend analysiert und individuelle Therapiekonzepte, bis hin zu chirurgischen Eingriffen im Team mit Experten anderer Fachrichtungen erarbeitet werden.

Ich stamme ursprünglich aus Niedersachsen, aus der schönen Rattenfängerstadt Hameln. Aufgewachsen bin ich allerdings überwiegend in Schleswig-Holstein. Nach Stationen in Kiel, Paris und Montréal bin ich seit mehr als 20 Jahren in Heidelberg zuhause. In meiner täglichen Arbeit hilft es mir sehr, eigene Kinder zu haben, denn so manche praktische Frage der Eltern lernt man nicht in Studium und Klinik, sondern im Alltag zu Hause mit den Kindern.

In meiner Praxis sehe ich Kinder aller Altersstufen, vom Säugling bis zum Jugendlichen mit dem gesamten Spektrum kinderneurologischer Fragestellungen. Ein großer Schwerpunkt ist dabei die Diagnostik und Therapieeinstellung von Epilepsien. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Diagnostik von Entwicklungsstörungen im Säuglings- und frühen Kindesalter, insbesondere auch bei ehemaligen Frühgeborenen, sowie die Diagnostik von Muskelerkrankungen im Kindesalter, die entsprechende Spezialsprechstunde habe ich an der Kinderklinik  geleitet.

Aber der Bereich der Kinderneurologie ist noch viel vielfältiger und das macht auch die Freude an meiner Arbeit mit aus, ich bin immer wieder aufs Neue gefordert. In meiner Praxis sehe ich viele Kinder und Jugendliche mit Kopfschmerzen, mit Bewegungs- und Entwicklungsauffälligkeiten, sowie genetischen Syndromen.

An der Kinderklinik Heidelberg habe ich die Teamarbeit immer sehr geschätzt, daher ist die Lokalisation meiner Praxis jetzt in der ATOS Klinik für mich ideal. Dies bietet mir die Möglichkeit der Verbindung zu den anderen Fachrichtungen der ATOS Klinik, einschließlich des Reha-Teams.

Nachdem ich an der Klinik langjährig als Oberärztin und zuletzt Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums (SPZ) gearbeitet habe, genieße ich es jetzt in meiner Praxis, wieder Zeit für meine kleinen und großen Patienten zu haben und insbesondere auch für die Familien, die dahinter stehen. Kinderneurologie habe ich immer als Fach gesehen, das die gesamten Familien mit im Blick haben sollte und mit einbezieht. Dies liegt mir sehr am Herzen und ich empfinde es als Geben und Nehmen, denn es ist großartig, mit welcher Energie viele Kinder und Familien ihren Weg gehen und individuelle Lösungen für unüberbrückbar erscheinende Hindernisse finden.